Soulac

Die erste Erwähnung des Ortes war 1035 im Zusammenhang mit dem dort gebauten Benediktiner Kloster. Ab 1103 unterstand es als Priorat der Benediktiner-Abtei Sainte-Croix in Bordeaux. Im 12. Jahrhundert wurde die Basilika Notre-Dame-de-la-Fin-des-Terres gebaut. Sie diente den Pilgern als Station des Jakobsweges. Sie gingen hier an Land, um an der Küste weiter nach Spanien zu wandern. Heute gilt der Küstenweg in Frankreich als Nebenweg zu den Hauptrouten des Jakobsweges.

Seit dem 16. Jahrhundert überlagerte die Stationierung von Soldaten die Rolle der Mönche und Wallfahrer. 1622 wurde Soulac von den Hugenotten unter Jean de Favas eingenommen.

Erst 1692 konnte der reguläre religiöse Betrieb im Kloster wieder aufgenommen werden. In den nächsten fünfzig Jahren sollte er jedoch völlig zum Erliegen kommen, da eine Sanddüne Kloster und Kirche unter sich begrub.

1744 wurde die Kirche endgültig aufgegeben. Nur noch die Spitze ragte heraus und die Ringe an der Kirchturmspitze wurden benutzt, um die Pferde anzubinden. Zudem ließ eine unterirdische Quelle einen Teil des Gebäudes einstürzen.

1758 entstand der neue Ortsteil „Jeune Soulac“ mit einer neuen Kirche. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war die Düne weitergezogen und hatte die Kirche wieder freigegeben. 1846 berichtete eine Delegation der französischen Denkmalkommission, von der Fassade sei schon wieder so viel zu sehen, dass man tatsächlich den Türsturz erkennen könne. Sie wurde ausgegraben und 1858 gab der Bischof von Bordeaux den Gottesdienstbetrieb wieder frei. In den folgenden Jahrzehnten wurde die Kirche in mehreren Schritten grundlegend restauriert. Ein Drittel der Kirche ist immer noch im Sand, da man bei der Freilegung schon bald auf Grundwasser stieß.

1857 wird Soulac in den Badeort „Olivenbad“ umbenannt. 1874 wird die Bahnlinie Bordeaux-Soulac-Verdon eröffnet. Die ersten Badegäste reisten aus Bordeaux an. Ein wichtiger Bestandteil der damals zahlreich entstandenen Badeorte war ein Casino, in dem getanzt und gespielt wurde. 1878 wurde das erste Casino in Soulac aus Holz gebaut. Heute ist der schöne Nachfolgebau aus Stein zu sehen. Dass dort in den 60ern getanzt worden ist, erinnern einige ältere Soulac-Einwohner. Das Gebäude beherbergt heute eine Bank.

1887 folgte der Bau der schönen Markthalle in Soulac. Die Fassade wurde in 1923 nach dem Modell des Pariser Nordbahnhofes angelegt.

1898 wird die Basilika Notre Dame des Fins des Terre zum Weltkulturerbe erklärt. Dieser Titel hat Soulac stets vor Bausünden bewahrt, zumindest im Ortskern, denn der steht unter Denkmalschutz.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts beginnt auf Befehl von Napoleon III die Pflanzung der Strandkiefer, eines der größten Aufforstungsprojekte, heute als „Les Landes“ bekannt.  Gleichzeitig werden die Dünen befestigt, um zu verhindern, dass bei starken Westwinden, der Sand ins Landesinnere weht. Der Ingenieur Nikolas Brémontier wurde mit der Leitung des Baus beauftragt: mit Hilfe von Sand und Wind und Brettern. Über 50 Jahre dauerte es, bis von der Pointe de Grâve nach Biarritz über 200 Kilometer, 400 Meter breit, 16 bis 20 Meter hoch die Dünen entstanden und schließlich mit Strandhafer bepflanzt wurden. Die „Landes“ wurden zudem durch ein großangelegtes Grabensystem entwässert. Napoleons Baustelle dauerte 90 Jahre. Über mehrere Generationen haben die damaligen Bewohner mit ihren Händen mitgearbeitet. Die Frauen haben den Strandhafer angepflanzt. Die Planung von damals war einzigartig, denn die Erosion wurde miteinbezogen, da das Meer jährlich einen bis drei Meter Land wegspült. So wurden die Dünen während der Bauphase regelmäßig nach hinten weitergebaut. Es gab sogar den neuen Beruf „Dünenwärter“. Sie waren nach der Fertigstellung für die Pflege ihres Dünenabschnittes zuständig.

Leider verschwanden die Dünenwärter im ersten Weltkrieg, die meisten kamen nicht zurück. Zwischen den beiden Weltkriegen gab es kein Geld für die Dünen. Im zweiten Weltkrieg waren die Dünen vermint, keiner durfte sie betreten. Erst in den 60ern wurden die Dünen wieder neu aufgebaut. Seit den 90ern bis heute werden nur geringe Mittel für ihre dringend erforderliche Pflege zur Verfügung gestellt.

Zurück zum Badeort Soulac: 1914 wurde die Strandpromenade eröffnet. Viele schwarz-weiß Fotos zeugen von dem damals mondänen Badeort.

1940 wird Soulac von den Deutschen besetzt und es entsteht der Atlantik-Wall. Die Bunkerreste sind bis heute an der gesamten Atlantikküste zu sehen. Zahlreiche Geschichten gibt es aus der Besatzerzeit: Die Deutschen haben sich die schönen Soulac-Villen als Quartier ausgesucht. Möbel sollen sie untereinander getauscht haben. Einiges an Inventar ist nie mehr aufgetaucht. Die Franzosen sollen mit den Deutschen Karten gespielt haben. Gekämpft wurde an diesem Küstenabschnitt nur bei der Befreiung. Doch besonders idyllisch stelle ich mir die Zeit dennoch nicht vor.

Heute scheint dieser Teil der Geschichte vergessen zu sein und es herrscht ein fröhliches Zusammenleben der deutschen, französischen, einigen englischen und holländischen Touristen in den Sommermonaten. Die schmucken Soulac-Villen sind heute zum größten Teil Zweitwohnbesitz.

Der Ort hat sich seinen Charme und den architektonischen Jugendstil bewahrt. Sogar in der Hochsaison ist es nie überlaufen. Ein Familienbadeort zum Wohlfühlen und zum Wiederkommen…

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